1. September 2014

Im Mai 2014 gab die Stadt Villach den Startschuss für das Stadtentwicklungskonzept 2015 mit dem Bürgerbeteiligungsmodell „stadt:werk“ bekannt.

Laut Medienaussendung sind dabei Meinungen, Ideen und Anregungen der Bürgerinnen und Bürger gefragt.

Alle Villacher und Villacherinnen werden aufgefordert, engagiert und kreativ mitzuwirken, Inspiration und Innovationsfreude ist angesagt.

Ob die von den Bürgerinnen und Bürgern eingebrachten Ideen schlussendlich

ernst genommen werden und ob Aussicht auf Realisierung besteht, muß aufgrund jahrelanger Erfahrung in dieser Stadt angezweifelt werden.

Um konkreter auf diese Problematik einzugehen, werden auf dieser Webseite drei

Einzelprojekte vorgestellt, bei denen die Meinung der Bürgerinnen und Bürger gefragt ist, ebenso auch die Meinung der künftig antretenden Kandidaten für die Gemeinderatswahlen.

Es folgt eine Kurzbeschreibung der 3 Projekte, detaillierte Hinweise siehe „projekte“.

1. PROJEKT DRAULÄNDE

Die Vorstellungen zum PROJEKT DRAULÄNDE wurden bereits im Jahre 1992 sowohl schriftlich als auch mündlich der Stadt Villach vorgetragen. Im Projekt war eine Neugestaltung entlang des rechtsuferigen Draubereiches vorgesehen.

Mit einer zwei (!!) Sätze umfassenden schriftlichen Begründung wurde die Ablehnung der Idee durch die Stadt mitgeteilt.

Dessen ungeachtet erfolgte die Projektentwicklung von 1992 – 1994.

Durch die Inanspruchnahme des dem Bund gehörenden kostenlosen Luftraumes über den

Bermen war es möglich, einen durchgehenden zweispurigen Radweg von der Alpe Adria Brücke bis zur Kriegsbrücke einzuplanen.

Weiters war eine Tiefgarage im Bereich des Burgplatzes und der Lände vorgesehen.

Die Finanzierung war durch eine private Investorengruppe gesichert.

Eine Einräumung des Baurechtes wurde von der Stadt allerdings verweigert.

Im Projekt war eine fixe Auskragung über den Bermen für die Schneeablagerung vorgesehen.

Diese sollte die jährlich von der Stadt kostenintensiv auf- und abgebaute Schneerutsche ersetzten.

Stattdessen wurde eine neue Stahlrutsche errichtet, die man nun auch im Sommer benutzen kann und die für Radfahrer nicht weniger gefährlich ist als die alte Konstruktion.

Beim Blick von der Alpe Adria Brücke zur Rutsche wird man zudem an die sibirische Stadt Wladiwostok erinnert.

Sollte für diese tragende und fixe Konstruktion eine Baugenehmigung bzw. Genehmigung durch die Wasserrechtsbehörde vorliegen, könnte diese zur Bürgerinformation auf dieser Webseite veröffentlicht werden.

Im übrigen werden im PROJEKT DRAULÄNDE bestimmte Ziele und Maßnahmen eingeplant, wie sie im Stadtentwicklungskonzept der Stadt Villach 1989, Band 1, vorgegeben und erwünscht waren.

2. LIVING BRIDGE VILLACH

Die bestehende Kongreßhausbrücke ist mit ihren 61 Stufen nur von einem bestimmten Personenkreis benutzbar und ist außerdem keine architektonische Augenweide.

Es wurden daher im Jahre 1998 Überlegungen angestellt, wie man die Brücke benutzerfreundlicher und attraktiver gestalten könnte.

Bei einer Anfrage bei der Stadt, ob man für eine Studie Unterlagen des Bestandes erhalten könne, wurde mitgeteilt, daß keine internen Unterlagen zur Verfügung gestellt werden.

Es musste daher für eine statische Vorbemessung der künftigen Verstärkungen eine örtliche Rekonstruktion des Tragwerkes vorgenommen werden.

Im Stadtzentrum gibt es fünf Brücken, welche die Drau überspannen, jedoch keine mit einem

echten Radweg.

Es war daher auch naheliegend, für ein neues Projekt sowohl einen behindertengerechten Fußweg als auch einen Radweg einzuplanen.

In dem sich ergebenden Luftraum zwischen Gehweg und Radweg könnten verschiedene Einbauten vorgenommen werden wie Kiosk, Automaten, Vitrinen, Sitzplätze, etc.

Die bestehende, dann nicht mehr begehbare Stahlbetonplatte könnte man außerdem begrünen.

Brücken, die diese Komponenten aufweisen, werden heute als LIVING BRIDGES bezeichnet.

Die im Bereich des rechtsuferigen Brückenpfeilers situierte Treppe zu den Bermen soll durch eine behindertengerechte Rampe ersetzt werden.

Auch soll eine bestehende Rampe zu den Bermen am linksseitigen Ufer verflacht werden.

Die Bauabwicklung könnte durch eine private Errichtungsgesellschaft durchgeführt werden.

Die Umrüstungskosten der Brücke würden einen Bruchteil einer Neukonstruktion betragen.

3. BURGPARK

Schon anlässlich einer Besprechung im Zusammenhang mit dem PROJEKT DRAULÄNDE im Jahre 1992 wurde im Magistrat angeregt, man möge sich Gedanken über einen Abtrag des stadteigenen Hochhauses am Burgplatz machen.

Auch die Villacher Architekten Karl Hack und Peter Kulterer haben sich für einen Abriß

ausgesprochen und sind für eine städtebaulich günstigere Lösung eingetreten.

Die unter Denkmalschutz stehende Burg zählt zu den wichtigsten Kulturgütern der Stadt.

In den meisten zivilisierten Ländern zählen Bauten dieser Art zum Kulturerbe und werden einschließlich ihrer Umgebung geschützt.

Zur unmittelbaren Umgebung zählt nicht nur der Burgplatz, sondern auch die den Platz umschließenden Baulichkeiten.

Dessen ungeachtet hat die Stadt Villach im Jahre 2011 die an den Burgplatz und an das Hochhaus angrenzende Parzelle für den Bau eines 5 ½ geschoßigen Bauwerkes umgewidmet, dies obwohl der Architekturbeirat das Bauvorhaben abgelehnt hat.

Dabei wird ermöglicht, daß ein künftiges Gebäude an drei Seiten bis zur Grundgrenze angebaut werden kann, während an der vierten Seite ein großzügiger Abstand von 1,80 m gewährt wird.

Bei der Abstimmung zur Änderung des Teilbebauungsplanes, gab es offensichtlich deshalb eine Mehrheit, weil die Mitglieder des Gemeinderates getäuscht wurden.

Gemäß Einreichplan ist auch die Rodung der einizigen Grüninsel des Burgplatzes vorgesehen.

Die zwei großen Nadelbäume sollen dabei gefällt werden.

Die über hundert unmittelbar betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner der Anrainerliegenschaften werden jedenfalls sicher im Rahmen des Bürgerbeteiligungsmodells „stadt:werk“ ihre Meinung dazu noch kundtun.

Da eine Bebauung der 350 Quadratmeter großen Parzelle auszuschließen sein wird, gibt

es die Idee, an dieser Stelle einen BURGPARK zu errichten.

Dieser wäre durch die vorhandenen alten Mauern ringsum eingeschlossen und könnte mit relativ geringem Aufwand zu einer grünen Oase in der historischen Altstadt umgestaltet werden.

Nachdem der seinerzeitige und urkundlich erwähnte Burggarten wegen des Hochhausbaues geschliffen worden war, würde der BURGPARK von heute einen würdigen Ersatz bieten.